Projektskizze
Schulprojekt Klimawandel und Energiewende
Projektskizze Klimawandel/Energiewende und Journalismus als Thema einer Projektwoche, eines Workshops oder von Semester-/Abschluss-/Maturaarbeiten, geeignet für Jugendliche ab Oberstufe.
Der Klimawandel als potenziell grösste Bedrohung für die Menschheit und für Fauna und Flora wird heute kaum mehr bestritten, und überall auf der Welt bekennen sich Politikerinnen und Wirtschaftsführer zu Klimaschutz und Energiewende, der Umstellung der kompletten Energieversorgung auf erneuerbare Quellen. In Wirklichkeit geschieht viel zuwenig, und die, die am lautesten ihre Stimme erheben, die jungen Leute der Bewegung Fridays for Future und die am meisten Betroffenen in den ärmsten und armen Ländern, werden kaum gehört. Und es mangelt, wie die an der Urne gescheiterte Vorlage des CO2-Gesetzes zeigt, an der kollektiven Einsicht, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Zu viele Menschen glauben, sie hätten persönlich etwas zu verlieren, und vergessen dabei, dass es ums grosse Ganze geht.
Wir möchten, dem Motto «Hilf mir, es selbst zu tun» folgend, die Themen Klimawandel und Energiewende in die Schulen tragen, mit einem neuen Ansatz, der die Schülerinnen und Schüler befähigen soll, sich selbst ein Bild zu machen und eine Meinung zu bilden, indem sie sich journalistisch mit Themen beschäftigen, die den Klimawandel veranschaulichen: in ihrem unmittelbaren Umfeld, etwa durch die immer früher einsetzende Blüte- und Brutzeit von Pflanzen und Vögeln oder der Gletscherschmelze, aber auch an den Brennpunkten, beispielsweise in der Arktis, wo sich das Klima am schnellsten ändert, oder auf der Südsee-Insel Tuvalu, wo die Menschen sich vorbereiten, das Atoll zu verlassen. Wir möchten die Lösungsansätze auf den Prüfstand stellen, vom Energiesparen über das Windrad bis zum Wasserstoffauto, und wir möchten Fragen aufwerfen nach der Weltgerechtigkeit, wenn die historisch grössten Verschmutzer sich weigern, zu ihrer Verantwortung zu stehen. Spannend wäre zudem, etwa der Frage nachzugehen, warum unser Fleisch so schwach ist, wenn es um Fragen der Verhaltensänderung, zum Beispiel öffentlicher Verkehr statt Auto oder Zug statt Flug geht.
Es stehen zwei Wege offen: Die Schülerinnen und Schüler finden eigene Ideen für eine Umsetzung, oder sie wählen aus einem Pool an Vorschlägen. Wir stellen Arbeitsunterlagen und-material zur Verfügung, Ideen, Quellen und Interviewpartner sowie Rat und Tat. Die Schülerinnen und Schüler sind dabei frei, ob sie mit Text, Bild, Video, Ton oder einer Kombination dieser Medien arbeiten möchten, und sie sind frei, ob sie eine journalistische oder künstlerische Bearbeitung wählen. Professionelles Equipment und fachlicher Rat stehen zur Verfügung. Im Endausbau obliegt die Begleitung den Lehrkräften beziehungsweise engagierten Freiwilligen. Wir denken dabei einerseits an Journalisten in Ausbildung, anderseits an pensionierte Redaktorinnen.
Für die Umsetzung denkbar sind Projektwochen, Workshops, aber auch Semester- oder Abschlussarbeiten, alleine oder in der Gruppe. Die Arbeiten können auf der Webseite www.mensch-und-energie.org veröffentlicht werden, oder etwa auf einer eigenen Webseite. Auch eine Schülerzeitung wäre machbar.
Vor dem Hintergrund eines wachsenden Desinteresses junger Leute an politischen und gesellschaftlichen Fragen ist es wichtig, gerade dieses Interesse zu wecken und zu fördern. Die Themen Klimawandel und Energiewende sind dazu besonders geeignet, weil sie gerade die jungen Menschen am meisten betreffen. Wir würden uns erhoffen, damit ein Schlüsselerlebnis zu schaffen, das neue Horizonte eröffnet. Wem nützt das Projekt?
- Den Schülerinnen und Schülern: Sie verschaffen sich selbst einen vertieften Einblick in die Thematik, entdecken Neues, entwickeln Ideen, Mut und Mündigkeit
- Dem Projektleiter und seinem Team: Sie schaffen gemeinsam etwas Neues, nicht zuletzt auch den Mut, sich weiter und stärker zu engagieren, sie erhalten dafür wertvolle Impulse von der Jugend
- Lehrkräften und Eltern: Sie erleben ihre Schülerinnen und Schüler bzw. Kinder mündiger, reifer, herausfordernder
- Die Gesellschaft: Die Kinder sind unsere Zukunft, heisst es in so vielen Sonntagsreden, nur um sie dann doch nicht anzuhören, wenn es um ihre Anliegen geht. Möge der Workshop dazu beitragen, dass sie ihre Stimme erheben und vermehrt gehört werden.